Aus Liebe zum Land.
„Wo der Bauer arm ist, ist das ganze Land arm.“ (Sprichwort)
Alle jammern über das „Höfe-sterben“, aber die Politik treibt es immer weiter voran. Immer mehr Auflagen, Vorschriften, Dokumentationen, Verbote – Nachdem es der Landwirtschaft allgemein, aber besonders auch den kleinen Betrieben immer schwerer gemacht wird, reicht es jetzt. Die Streichung der Steuerentlastung von Agrardiesel und KfZ-Steuerbefreiung (mittlerweile zurückgenommen) waren jetzt nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht haben.
Fakten
KfZ – Vergünstigungen
Bei der Agrardiesel-Rückerstattung handelt es sich nicht um eine Subvention. Es handelt sich um eine teilweise Rückerstattung der Steuern auf Diesel, da diese Steuern erhoben wurden, um Straßen, Brücken und ähnliches – die von Landwirtschaftlichen Geräten kaum genutzt werden – in Stand zu halten. Ähnlich ist es bei der KfZ-Steuerbefreiung von Landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Subventionen
Subventionen erhält der Landwirt, um für den Verbraucher bezahlbare Lebensmittel zu produzieren. Diese müssten mindesten dreimal so teuer sein, sollte der Landwirt rein vom Erlös leben können.
Dann wiederum könnte der Bauer sie jedoch gar nicht verkaufen, da auf dem europäischen Markt und erst recht auf dem Weltmarkt Lebensmittel zu viel günstigeren Preisen verkauft werden. Die heimische Landwirtschaft würde verschwinden und wir würden die Lebensmittel günstig importieren.
Warum ist der Landwirt so sauer?
Sicher nicht nur, wegen der wegfallenden Vergünstigungen. Seit Jahrzehnten wird den Landwirten vorgegeben, wie er zu wirtschaften hat. Es wird sehr detailliert vorgegeben, was er wann und wie darf oder nicht darf. Diese Vorgaben werden am grünen Tisch getroffen und alle paar Jahre geändert, Landwirte oder deren Vertreter werden wenig einbezogen. Der Großteil der Vorgaben wird in der EU beschlossen, häufig kommen in Deutschland jedoch noch erschwerende Maßnahmen hinzu, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, die ihre Landwirtschaft unterstützen.
All dies und die Art, wie die Subventionen verteilt werden, sowie die Gesetze in Deutschland, die nur noch von Großbetrieben (auch außerhalb der Landwirtschaft) erfüllt werden können, hat die Landwirtschaft in Deutschland dahin gebracht, wo sie heute steht. Eine industrialisierte Landwirtschaft, in der kleine Betriebe nicht mehr bestehen können.
Hinzu kommt eine geringe Akzeptanz und ein teilweise schlechter Ruf in der Gesellschaft, die zum großen Teil aus der Politik geschürt wird. Obwohl der Landwirt sich in einem engen Korsett bewegt und den Vorgaben der Politik folgt, ist er immer Schuld, wenn die Politik (sehr spät) merkt, dass etwas in die falsche Richtung läuft. Früher gab es Unterstützung für mehr Produktion und Trockenlegung von Äckern – diese Aktionen waren gewünscht. Heute ist es der geldgierige Bauer, der das Land trocken gelegt hat, um Geld zu scheffeln. Das ist natürlich überspitzt formuliert, aber im Grunde ist es so. Die Politik sagt, wo es lang geht, aber Verantwortung übernimmt sie – wie immer – nicht.
Was fehlt, wenn der Landwirt geht?
- Lebensmittel aus heimischer Produktion, von denen man weiß, wo sie her kommen.
- Umweltschutz durch kurze Transportwege für Lebensmittel.
- Tierschutz durch hohe Standards.
- Unabhängige Ernährungssicherheit in unsicheren Zeiten.
- Bunte Blumenfelder vor der Haustür.
- Kindern beibringen, wo unser Essen herkommt.
- Urlaub auf dem Bauernhof.
- Gemähte Feldwege, auf denen sich gut spazieren gehen lässt.
- Tiere im Landschaftsbild.
- Erhaltung unserer Kulturlandschaft.
- Aufforstung und Pflege der Wälder.
- Hilfe in Extremsituationen wie bspw. den Überschwemmungen oder Aufräumarbeiten.
- Unterstützung im Schneechaos.
- Wärme aus Biogas-Produktion.
- Arbeitsplätze.
- Ein Kulturgut.
- … und vieles mehr.
Insgesamt ist die heimische Landwirtschaft also nicht nur für die Versorgung mit Nahrungsmitteln von zentraler Bedeutung, sondern auch für die nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz, kulturelle Identität und wirtschaftliche Stabilität eines Landes – und für jeden persönlich.
Wenn die Landwirtschaft weiter kaputt gemacht wird, geht uns das alle an. Darum beteiligt Euch – wie bereits über 1 Million Mitbürger – an der Petition gegen die Streichungen der Agrardieselrückvergütung & Kfz-Steuerbefreiung (Landwirtschaft)!